Gleichgewicht halten in den Zirkuscamps

Bei den Kinderreisen Zirkus begegnen die Kinder einer Vielzahl an körperlicher Herausforderungen. Sie brauchen Hand-Auge-Koordination für das Jonglieren, Körperbeherrschung für das Trapez und bei der Akrobatik sowie Freude an der Bewegung allgemein besonders für Tüchertanz, Clownerie oder andere Showeinlagen. Und natürlich darf auch das Gleichgewicht nicht zu kurz kommen.

Ob Schwebebalken, Drahtseil, Rola-Bola oder Laufkugel – bei allen diesen Zirkuskünsten benötigen die kleinen Künstler ein gutes Gleichgewicht. Widmen wir uns dieser Fähigkeit und den entsprechenden Disziplinen einmal etwas genauer.

Gleichgewicht halten in den Zirkuscamps

Was ist Gleichgewicht überhaupt?

Die Befähigung seinen Körper in einem Zustand des Gleichgewichts zu halten oder dieses nach Verlust oder Lageveränderung wieder zu erlangen, nennt man Gleichgewichtsfähigkeit. Das statische Gleichgewicht bezieht sich auf Gleichgewichtserhaltung in Ruhelage wie zum Beispiel beim Stehen in der Standwaage.

Durch den Tastsinn und die Tiefensensibilität (Wahrnehmung von Positionen der Gelenke und muskulärer Bewegungen) wird dabei stets das Gleichgewicht gehalten, unabhängig von der Körperhaltung. Mit dem dynamischen Gleichgewicht wird die Erhaltung des Gleichgewichts bei schnellen, umfassenden Bewegungen bezeichnet, wie es unter anderem beim Balancieren auf dem Rola-Bola erfolgt.

Hierbei spielt vor allem der Gleichgewichtssinn eine Rolle. Neben diesen Gleichgewichtsarten, welche die Person an sich betrifft, existiert noch das Objektgleichgewicht, was sich auf das Balancieren von Gegenständen bezieht, wie beispielsweise beim Tellerdrehen.

Welche Gleichgewichtskünste gibt es?

Bei der Drahtseilbalance wird auf einem straff gespannten Stahlseil balanciert, welches dem Körpergewicht nur sehr geringfügig nachgibt. Die Füße werden in Laufrichtung gestellt, sodass das Seil von den Zehen zur Ferse verläuft. Der Körper wird aufrecht gehalten und der Blick nach vorne gerichtet. Neben dem reinen Gehen über das Seil kann der Schwierigkeitsgrad durch Tricks, wie in die Hocke gehen oder rückwärts laufen, beliebig gesteigert werden. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Balancieren auf einem Schwebebalken.

Nur das hier der Untergrund so gut wie gar nicht nachgibt und die Lauffläche etwas breiter ist. Die Laufkugel ist eine harte Plastikkugel mit einem Durchmesser von 60 bis 80 Zentimetern. Zwischen den parallel stehenden Füßen ist ein fußbreiter Abstand, der Körper wird aufrecht gehalten und der Blick ist auf einen Punkt in Augenhöhe gerichtet. Mit „Tippelschritten“ werden die Bewegungen der Kugel nach allen Seiten ausgeglichen. Die Geschwindigkeit der Schritte ist vom Kugeldurchmesser abhängig; je kleiner die Kugel, desto schneller müssen die Schritte erfolgen. In unserem Zirkuscamp in den Sommerferien lehren wir den Umgang und über die Bewegungen mit der Kugel. Später können dann auch Requisiten wie Jongliertücher oder Pois auf der Kugel benutzt werden. Das Rola-Bola besteht aus einem etwa 70 x 25 cm großem Holzbrett, welches auf einer rund 15 cm dicken Rolle liegt.

Auf der Unterseite sind am Rand Holzleisten angebracht, um ein Wegrutschen zur Seite zu verhindern. In aufrechter Körper- und Kopfhaltung werden die Bewegungen nur mit der Hüfte und den leicht gebeugten Beinen ausgeglichen. So können mit den Händen Requisiten verwendet werden. Natürlich bekommen die Kinder bei allen Disziplinen am Anfang angemessene Hilfestellungen. Je sicherer sie werden, desto weniger benötigen sie schließlich davon. Die Zirkuspädagogik gilt als eine der einflussreichsten Elemente, wenn es um das Gleichgewicht geht. Und am Ende der Zirkusreise zeigen die Kinder ihr Können bei der großen Zirkusaufführung.