Wie läuft eine Sprachreise ab?

Eltern sehen es natürlich gern, wenn ihre Kinder auch in den Ferien ein wenig für die Schule tun. Besonders, wenn es in bestimmten Fächern so einiges an Nachholbedarf gibt. Für die Sprachen geht dies besonders einfach, indem die Kinder an Sprachreisen teilnehmen. Doch welches Kind lernt schon gerne in den Ferien? Und auch die Eltern fragen sich vielleicht, wie eine Sprachreise eigentlich funktioniert.

Wie funktionieren Sprachreisen?

Schließlich soll diese sich ja vom herkömmlichen Sprachunterricht in der Schule ziemlich unterscheiden. Das ist auch völlig korrekt. Denn bei Sprachreisen gibt es zwar täglich Unterricht, doch dieser enthält viele praktische Elemente wie Spiele und Unternehmungen für draußen. Hierbei steht wie zu vermuten ist, das Sprechen und Verstehen der Sprache im Mittelpunkt. Dies geht auch in der Freizeit weiter, wo die Sprachdozenten so viel Englisch wie möglich mit den Kindern sprechen. So wird die Sprache auf praktische Weise in den Alltag der Kinder integriert.

Kinder jeden Alters und Levels sind willkommen

Es sind nicht immer nur Kinder, die schlecht in Englisch sind, welche an einer Sprachreise für Kinder teilnehmen. Manche haben schon seit einigen Jahren Englisch in der Schule und möchten die Sprache nun verstärkt im Gespräch anwenden. Manchmal möchten sich Teilnehmer des Sprachcamps gezielt auf eine Klassenarbeit vorbereiten bzw. ein bestimmtes Thema vertiefen. Andere wiederum sollen ihre ersten Wörter der Fremdsprache lernen, weil sie nach den Ferien mit dem entsprechenden Unterricht dazu beginnen. Anfänger in Englisch sind normalerweise zwischen sechs oder acht Jahren alt. Während Lerner von Französisch und Spanisch damit häufig erst als zweite Fremdsprache beginnen und somit als Anfänger schon einige Jahre älter sind.

Egal wie alt die Kinder sind bzw. wie gut sie die Sprache bereits sprechen, für alle sind Sprachreisen in den Ferien geeignet. Der Unterricht vor Ort findet in kleinen Gruppen statt, in denen die Kinder in etwa das gleiche Level haben. So ist es für die Teilnehmer weder zu einfach noch zu schwierig bei den Aufgaben zu folgen. Sind besonders viele Kinder eines Levels vorhanden, gibt es ggf. auch mehrere Gruppen, sodass die durchschnittliche Größe bei etwa fünf bis acht Teilnehmern liegt. Besonders in den „Randgruppen“, also bei kompletten Anfängern und besonders fortgeschrittenen Lernern, kann es auch mal sein, dass die Gruppe noch kleiner ist.

Die überschaubare Größe der Lerngruppen macht es den Sprachdozenten möglich, sehr individuell auf die einzelnen Kinder und ihre Bedürfnisse einzugehen. Das hat wiederum für die Kinder den Vorteil, dass sie eine intensive Betreuung erhalten und gute Fortschritte machen können. Es ist also unerheblich, wie alt die Kinder sind oder wie gut sie die Sprache bereits beherrschen. Bei Sprachreisen ist für alle Teilnehmer in der vorgegebenen Altersgruppe. Diese bewegt sich bei Sprachreisen für Kinder meist zwischen sechs und 13 Jahren.

Wie eine Sprachreise ablaufen könnte

Am Anreisetag findet wie in allen anderen Ferienlagern natürlich zunächst einmal ein Rundgang, eine Einweisung in die Regeln sowie einige Spiele zum Kennenlernen untereinander statt. Die Kinder beziehen ihre Zimmer und werden mit der Umgebung und den anderen Teilnehmern sowie Betreuern vertraut gemacht. Meist findet am ersten Tag auch die Einschätzung des Levels durch die Sprachdozenten statt. Dies geschieht zum Beispiel durch einige Spiele, bei denen die Kinder etwas sagen oder erzählen müssen. Manchmal wird auch ein kleiner Test gemacht.

Doch dabei ist es keinesfalls nötig, dass die Kinder alles richtig machen. Schließlich können die Sprachdozenten so besser beurteilen, in welche Lerngruppen sie die Kinder aufteilen. Wünsche der Kinder, falls diese mit einem Freund oder einer Freundin angereist sind, werden natürlich soweit wie möglich berücksichtigt. An den folgenden Tagen findet jeden Tag der Sprachunterricht in den festgelegten Gruppen statt. Meist handelt es sich dabei um einige Stunden pro Tag. Diese werden jedoch in kleinere Einheiten aufgeteilt, sodass die Kinder eben nicht wie in der Schule stundenlang am Stück dasitzen und lernen.

Die Kinder sind selten länger als eine bis maximal anderthalb Stunden am Stück mit dem Unterricht beschäftigt. Findet dagegen eine Aktivität statt, bei der die Kinder viel in der Fremdsprache sprechen und verstehen müssen, kann dies auch schon mal länger dauern. So geschieht das zum Beispiel bei einer Schatzsuche, einem Sportfest, wo alles in Englisch, Französisch, Spanisch, … erklärt und begleitet wird oder beim Geocaching bzw. einer anderen erlebnispädagogischen Aktivität. Dabei haben die Kinder aber auch Bewegung und andere Ablenkung, sodass es nicht zu anstrengend oder langweilig für sie wird.

Eintauchen in ein Sprachbad

Ganz allgemein gesagt, findet quasi die gesamte Reise in der Fremdsprache statt, denn die Lehrer sprechen diese mit den Kindern so häufig wie möglich. Dabei nehmen sie natürlich Rücksicht auf die bestehenden Vorkenntnisse. So verstehen Anfänger vielleicht schon die gesagten Ein- und Zwei - Wort - Sätze, während ältere bereits ganze Gespräche führen können. Ständig hören die Kinder die Fremdsprach und werden darüber hinaus dazu ermutigt, diese auch selber anzuwenden. So wie die Kinder als Babys bzw. Kleinkinder ihre Muttersprache gelernt haben, kommen sie auf die gleiche Weise auch einer Fremdsprache näher.

So funktionieren Sprachreisen

Schließlich ist es leichter in der Sprache zu sprechen und dabei einen direkten Bezug zum Alltag oder Tätigkeiten zu haben, als nur Texte über solche Situationen zu lesen. Natürlich reicht es für sechs-, siebenjährige Kinder nicht aus, die ganze Zeit nur Englisch zu hören, wenn sie zuvor noch kein Wort darin konnten. Innerhalb einer Woche dürfte es für sie schwer sein auf diese Art und Weise einen Zugang zu der Sprache zu finden. Die Methode der Immersion, wie das Sprachbad auch genannt wird, dient ihnen aber als Unterstützung. Und je älter die Kinder sind und je mehr Vorkenntnisse sie haben, desto mehr nützt ihnen diese Methode. Als Unterstützung im Prozess des Lernens einer Sprache ist es in jedem Fall günstig eine adäquate Umgebung zu schaffen.

Und dies ist damit definitiv möglich. Schließlich hört man bei einem Aufenthalt im Ausland auch häufig die Sprache im Hintergrund. Unterbewusst schnappt man so den einen oder anderen Begriff auf oder man erkennt bereits gelernte Wörter wieder. Das Sprachbad ist also sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene eine praktische Unterstützung beim Sprachenlernen. Darüber hinaus ist aber Unterricht dennoch eine hilfreiche Ergänzung, die überhaupt nicht trocken oder langweilig sein muss. Es kommt nur auf die Methode an, wie die Inhalte den Kindern vermittelt werden.

Mit Spiel und Spaß eine Sprache lernen

Die Sprachdozenten bei den Reisen führen täglich mehrere Stunden Unterricht mit den Kindern durch. Dabei sind sie darauf bedacht, dass sich dieser vom typischen Unterricht, den die Kinder aus der Schule her kennen, unterscheidet. Denn nicht wenige Kinder werden von ihren Eltern in ein Sprachcamp geschickt, damit sie „etwas für ihre Sprachkenntnisse tun“. Ziel soll dabei natürlich eine Verbesserung der Note in der Schule sein. Doch eine Sprachreise sollte man eher aus umgekehrter Richtung her angehen. Die Kinder tun dort etwas für ihre Sprache und mit etwas Glück hat das auch positive Auswirkungen auf ihre Noten in der Schule.

Für die Sprachdozenten steht bei der Planung des Unterrichts vor allem der Spaßfaktor an erster Stelle. Schließlich macht man Dinge, die einem Spaß machen viel lieber als unangenehme. Daher stehen viele Spiele, Unternehmungen in der Gruppe und draußen, kreative, aktuelle und für Kinder interessante Themen auf dem Programm. Die Aufgaben an sich bestehen selten zu einem großen Teil aus vorlesen, schreiben, anhören und komplexen Fragestellungen, die langes Nachdenken erfordern. Vielmehr kombinieren sie alle diese Fertigkeiten und legen einen besonderen Schwerpunkt auf das Sprechen der Sprache.

Dabei kommt eine reichhaltige Auswahl an Methoden und Medien zur Anwendung. Lieder hören, Witze erzählen, einen Sketch aufführen, ein Poster gestalten, Tagebuch schreiben, einen Film gucken, auf Schatzsuche gehen und vieles mehr - daraus besteht der Unterricht in einem Sprachcamp. Meist geht dann die Zeit so schnell vorbei, dass die Kinder gar nicht merken, wie lange sie eigentlich schon bei der Sache sind. Und das ist natürlich das Beste, was passieren kann: Lernen, ohne zu merken, dass man lernt. Die Kinder stellen fest, das Lernen auch Spaß machen kann. Wenn sie dann noch verstehen, warum Sprachkenntnisse in der heutigen Zeit immer wichtiger werden, bleiben sie sicher auch in der Zukunft eher am Ball.

Sprachreisen für Schüler - so funktionieren sie

Freizeitprogramm als Ergänzung und Ausgleich zum Unterricht

Neben den täglichen Unterrichtsstunden bleibt natürlich noch einiges an Zeit übrig, was sinnvoll genutzt werden will. Natürlich steht ein Teil der Zeit den Kindern frei zur Verfügung und sie können dann miteinander eigenen Beschäftigungen nachgehen. Darüber hinaus haben die Sprachdozenten und Betreuer aber noch einige weitere Aktivitäten vorbereitet, welche das Lernprogramm ergänzen und einen Ausgleich dazu bilden. Trotzdem sprechen die Sprachlehrer auch hier immer auf der Fremdsprache mit den Kindern. Je nach Jahreszeit und allgemeiner Wetterlage gibt es sowohl Aktionen, die drinnen stattfinden als auch Outdoor - Aktivitäten.

Nachtwanderung, Geocaching, Waldrallye, Volleyballturnier und ähnliches bringen die Kinder in Bewegung und versprechen viel Action. Etwas ruhiger geht es am Lagerfeuer, beim Märchenabend oder der Quizrunde zu. Hier sitzen die Kinder zusammen, unterhalten sich, hören einer Geschichte zu oder testen ihr Allgemeinwissen gegeneinander. Bewegung und Entspannung sind zwei wichtige Bestandteile, die beide zu etwa gleichen Teilen ihren Platz bei den Sprachreisen finden sollen. So ist es weder zu langweilig für die Kinder, noch zu anstrengend, sodass sie am Ende der Woche völlig ausgepowert wären. Bei all diesen Aktivitäten sind sie stets in der Gruppe mit anderen Kindern zusammen.

So bilden sich schnell Freundschaften und die Kinder lernen sich untereinander besser kennen. So haben sie viele Vorteile durch die Sprachreise und sehen es kaum mehr als Strafe daran teilnehmen zu müssen, weil ihre Noten im Sprachunterricht zu wünschen übrig lassen. Sie als Eltern haben nun sicher einen besseren Überblick, wie Sprachreisen funktionieren und welches Ziel diese verfolgen. Vielleicht möchten Sie ja auch, dass Ihr Kind ebenfalls in den Genuss dieser Möglichkeit kommt. Möglicherweise passt es bereits in den nächsten Ferien und Ihr Kind kann mit Spaß und Freude seine Sprachkenntnisse anwenden und vielleicht sogar merklich verbessern. Schauen Sie einfach für weitere Infos auf unserer Webseite!